Yasmine Antille

Studiert Informatik an der ZHAW

Interview

„Alle, die viel Zeit in ihr Fachgebiet investieren und sich gut auskennen sind doch sozusagen Nerds ihrer Gebiete, oder?“

  • Wieso hast du dich für das Informatikstudium an der ZHAW entschieden nach einer Matura mit sprachlichem Profil?

Ich hatte schon immer sehr grosses Interesse an der Informatik und Informationstechnologien und nach der Matura wollte ich mein Wissen unbedingt in diesem Gebiet vertiefen. Eine Zukunft in den Sprachwissenschaften konnte ich mir nicht vorstellen, da die heutige Technologieentwicklung in viel mehr Gebiete Einfluss hat und die Jobsicherheit so auch besser gewährleistet ist. Zuerst habe ich zwei Semester an der Universität Zürich Informatik studiert. Das Studium an der Universität Zürich war mir zu wirtschaftlich orientiert und ich suchte mehr den Bezug zur Praxis, weswegen die ZHAW besser zu mir passt.

  • Was empfindest du als besondere Herausforderung in der Informatik?

Ich denke, die grösste Herausforderung heutzutage ist, zu wissen in welche Richtung man sich spezialisieren möchte. Die Informatik umfasst zahlreiche Gebiete und Teilgebiete, da ist es schwierig, einen Überblick zu gewinnen. Das Gute daran ist aber auch, dass man sich jederzeit in ein neues Gebiet einarbeiten kann und so ein spannender Tapetenwechsel möglich ist.

  • Welches ist das grösste Vorurteil, mit dem Informatik zu kämpfen hat?

Wir machen im Studium immer wieder Witze über das Vorurteil, dass Informatiker sogenannte „Kellerkinder“ sind, Nerds, welche sich in einer dunklen Ecken (oder eben im Keller) im Haus einnisten und kaum die Sonne sehen, weil sie tags- und nachtsüber bloss am PC sitzen und nichts anderes machen als zu programmieren. Das stimmt überhaupt nicht. Klar sind viele Informatiker Nerds, muss man ja gewissermassen auch sein, wenn man sich so mit diesem Thema beschäftigt, aber das soll nichts Negatives sein! Alle, die viel Zeit in ihr Fachgebiet investieren und sich gut auskennen sind doch sozusagen Nerds ihrer Gebiete, oder?

  • Was sind deine Zukunftspläne?

Nach meinem Bachelorabschluss möchte ich einen Informatik Master beginnen, um mein Wissen fokussiert auf Software Engineering und Autonome Systemen zu erweitern. Nach dem Abschluss, kann ich mir gut vorstellen in der Motorsport- oder Automobilindustrie als Softwareengineer einzusteigen, da ich sehr grosses Interesse am Autonomen Fahren und Rennfahrzeugen (Formel 1) habe.

  • Was würdest du deinem jüngeren Ich mit auf den Weg geben?

Ich würde mir den Hinweis geben, keine Angst davor zu haben, meinen Interessen nachzugehen und den Kontakt zu Leuten in dieser Branche zu suchen. Ich sollte mich frei dem Feld widmen, dass mich interessiert und welches ich stundenlang recherchieren und Bücher darüber lesen mag. Ich sollte nicht eingeschüchtert werden und davon abbringen lassen, in ein Gebiet reinzugehen, wo man vielleicht als Frau heraussticht.

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