Cléa Benz

Android-Entwicklerin und Projektleitung bei Ubique

Interview

„Informatik hat viel mit Architektur gemeinsam: man hat eine Idee im Kopf, erstellt einen Plan, baut etwas und hat am Schluss ein sichtbares Ergebnis, wie bei uns eine App.“

Wieso hast du dich für den Weg in die Informatik und das Studium an der ETH entschieden?

Ich bin auf Umwegen zur Informatik gekommen: Ich hatte Mathe und Geometrie immer gerne und wollte eigentlich Architektur an der ETH studieren. Das habe ich mir dann aber nicht zugetraut und begann, an der Uni Zürich Geschichte und Germanistik zu studieren. Bald merkte ich, dass dies nicht das Richtige ist und in der Informatik habe ich genau das gefunden, was ich gesucht hatte.

Was gefällt dir an Informatik besonders?

Ich war schon immer begeistert von Gebäuden und Bauten und Informatik hat viel mit Architektur gemeinsam: man hat eine Idee im Kopf, erstellt einen Plan, baut etwas und hat am Schluss ein sichtbares Ergebnis, wie bei uns eine App. An der Branche schätze ich die Flexibilität sehr – ich kann auch mal einen Nachmittag frei nehmen, wenn ich gerade keine kreativen Ideen habe, und dafür am Abend oder mal am Wochenende arbeiten. Diese Freiheit geniesse ich.

Ubique entwickelt Apps wie jene von der SBB oder MeteoSwiss. Wie fühlst du dich, wenn du deine App siehst?

Es macht mich sehr stolz, wenn ich sehe, dass die Apps genutzt werden. Wir sind sehr engagiert und versuchen, für die User*innen das beste Produkt zu erstellen, das auch wir gerne nutzen.

Was würdest du deinem jüngeren Ich oder anderen jungen Frauen mit auf den Weg geben?

Geht euren Interessen nach. Hört auf euch selbst bei der Berufswahl, ohne darauf zu achten was euer Umfeld sagt. Meine Eltern haben mich immer unterstützt, aber ich stand alleine da als Mädchen mit Mathe als Lieblingsfach. Das störte mich, sollte jedoch völlig egal sein.

Welches ist das grösste Vorurteil, mit dem Informatik zu kämpfen hat?

Dass Informatiker*innen scheue, unsportliche Nachschattengewächse sind, mit Pizzaresten auf dem T-Shirt. Und das ist definitiv nicht so. Es könnte sein, dass dies gedacht wird, weil coden süchtig machen kann, wenn man z.B. unbedingt den Fehler finden möchte. Von aussen wird das vielleicht nicht verstanden, aber man kann dann teilweise nicht aufhören und muss lernen, auch mal eine Pause zu machen. Ich und meine Kolleg*innen sind aber alle viel und gerne draussen und gehen auch zusammen feiern.

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