Wie sind Sie zur Informatik gekommen?
Ich habe ursprünglich Physik studiert. Das Thema meiner Doktorarbeit – die Quantenkryptographie – verbindet Physik und Informatik und hat mich so zur Informatik gebracht. Dabei habe ich auch viele weitere spannende Themen dieses Gebiets kennengelernt, z.B. IT-Sicherheit, theoretische Informatik oder Informationstheorie.
Drei Worte zu Informatik?
Interessant, spannend und abwechslungsreich!
Wie empfinden Sie die Position der Frau in der Informatik?
Frauen in der Informatik sind leider immer noch oft schon nur durch ihr Frausein Exoten. Bei der Arbeit mit meinen direkten Kolleginnen und Kollegen war dies aber glücklicherweise bisher selten ein Thema und ich fühle mich meistens wohl in diesem technischen Umfeld.
Warum braucht es Informatik generell?
Die Informatik ist heute überall: Wir schreiben auf Computern, kommunizieren via Internet und bezahlen unsere Rechnungen übers Online-Banking. Aber sie ermöglicht auch ganz neue Lösungen. Noch vor 25 Jahren waren Video-Chats undenkbar. Die Informatik hilft auch, bessere Medikamente zu entwickeln, Raketen ins All zu bringen oder selbstfahrende Autos zu steuern. Oder denken Sie an die Corona-App: Diese kann Kontaktpersonen warnen, ohne preiszugeben, durch wen oder wo eine mögliche Übertragung stattgefunden hat.
Warum braucht es Frauen in der Informatik?
Jede und jeder sollte das tun können, was ihren/seinen Neigungen entspricht. Durch starre Vorstellungen, was männlich und weiblich ist, verlieren wir sehr viele gute Leute – nicht nur in der Informatik. Ich bin überzeugt, dass sich viel mehr Frauen für die Informatik interessieren würden, wenn sie nur genauer wüssten, wie spannend dieses Gebiet ist!
Hat sich das Image der Informatik in den letzten Jahren verändert?
Vermutlich schon. Dadurch dass die Informatik überall ist und auch in den Schulen bereits früh Informatik-Kenntnisse vermittelt werden, ist sie „normaler“ geworden und nicht mehr etwas, das nur von „seltsamen Leuten“ im stillen Kämmerlein betrieben wird.